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Gigantisch: Neuer Ortenauer Weinkeller öffnet am 16. Juni

Vor knapp einem Jahr haben die Bauarbeiten für den neuen Ortenauer Weinkeller (OWK) in Offenburg begonnen. Die Edeka Südwest hat den derzeitigen Stand der Arbeiten präsentiert. Bereits am 16. Juni soll der 17 Millionen Euro teure Bau der Tochterfirma eröffnen.

»Wir können bereits diesen Herbst mit der Traubenabwicklung in dem neuen Weinkeller starten«, sagte Duschan Gert, Geschäftsführer des Ortenauer Weinkellers, bei der Baustellenbesichtigung. Der Spatenstich in direkter Nachbarschaft zu der Edeka-Zentrale ist mittlerweile knapp ein Jahr her, und es hat sich viel getan auf der 10 000 Quadratmeter großen Fläche. Mit rund 384 Vertragswinzern und 450 Hektar sei der OWK der zweitgrößten Weinerzeuger in der Ortenau. Das Einzugsgebiet reiche dabei von Baden-Baden bis zum Tuniberg.

Mittlerweile seien die 250 Tanks umgelagert worden. »Wir können derzeit 3,5 Millionen Liter Wein im Keller lagern. Später sollen es bis zu sieben Millionen Liter werden«, erklärte Kellermeister Herbert Agradetti.

Anders als früher finden im neuen Lager neben den kleineren 30 000-Liter-Tanks auch die großen mit einem Fassungsvermögen von 86 000 Litern einen Platz. »Zuvor haben wir diese draußen gelagert«, sagte Agradetti. Direkt neben den großen Tanks sollen in einem separaten Raum 250 Barriquefässer lagern. »Eigentlich haben wir Kapazität für 400 Fässer. Wir fangen aber erstmal mit 250 an«, so der Kellermeister. Eine noch nicht eingebaute Glasscheibe soll der Kundschaft der Vinothek einen Blick auf die Holzfässer ermöglichen.

Endlich Besuche möglich

Die Vinothek gehört unter anderem zu den Neuheiten bei der Edeka-Tochterfirma. Bislang sei der OWK in die Firma Edeka eingebunden gewesen. Ein Besuch war nicht möglich. »In der Vinothek können unsere Kunden die Weine probieren. Die Menschen können direkt sehen, wie und wo der Wein gemacht wird«, erklärte Gert. Noch fehlt dort die Technik und Inneneinrichtung.

Zum Herzstück des neuen Weinkellers zählen die beiden Traubenmühlen, die jeweils in einer Stunde rund 75 Tonnen Trauben verarbeiten. Zum Vergleich: Zuvor waren es nur 24 Tonnen. »Mit zwei Traubenmühlen sind wir im Notfall abgesichert. Die Verschiebung des Wetters erfordert immer schnellere Reaktionen der Winzer. Zukünftig können wir darauf reagieren und haben genug Kapazität«, erklärte der Kellermeister. Mit dieser Anlage sei es möglich, bis zu vier Sorten Trauben anzunehmen und die Geschwindigkeit zu regulieren, um die Trauben nicht zu zerdrücken. »So können wir eine noch bessere Qualität garantieren«, betonte Agradetti.

Von den Traubenmühlen geht es auf direktem Weg zu den fünf neuen Pressen aus Edelstahl, die bereits stehen. Für die Pressrückbestände (Trester) suchen die Verantwortlichen derzeit noch nach einer Lösung, um diese in einer Biogasanlage weiter zu verwerten. Den fertigen Wein lagern sie schließlich in einer weiteren Halle. »Wir haben hier Platz für 5000 Platten. Das entspricht 1,5 Millionen Flaschen«, erklärte Agradetti.

Auch die Winzer begrüßen den neuen Standort. »Dieser Schritt war längst überfällig. Wir müssen im Herbst je nach Witterung die Trauben in sehr kurzer Zeit ernten. Teilweise haben wir früher die Ernte nicht liefern können, weil der Keller keine Kapazität mehr hatte«, sagte Walter Seifermann aus Bühl. Er freut sich auf die Eröffnung im Juni: »Der Weinkeller kommt dadurch in die Köpfe der Menschen.«

OWK bekommt Gesicht

Genau darin sieht auch Duschan Gert einen der Vorteile der Investition. »Wir sind seit 65 Jahren eine Tochterfirma von Edeka und haben bislang noch kein Gesicht nach außen. Wir müssen mit der Moderne gehen und brauchen neue Technik«, sagte Gert. Die Investition in Höhe von 17 Millionen Euro solle das ändern und sei nur möglich gewesen mit einer starken Mutter wie Edeka im Hintergrund. Bei aller Technik: »Wir möchten nicht nur Menge produzieren, sondern auch Qualität«, so Gert.

Quelle: bo.de

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